Bilder längst vergangener Tage

So sah ein typisches „Pilotenlager“ 1978 aus:

Ankommen – auspacken – fliegen – flicken – fliegen – abends die verbliebenen Flieger einpacken – den unrettbaren Rest entsorgen. Spaß und Sonnenbrand pur!

Hochstart eines „Dandy“ von Graupner:

Anfang der 1980er – inzwischen etwas erfahrener und bereits mit Freundin –  griff ich den „Amigo II“ nochmals auf und konzipierte auf Basis dessen bewährter Konstruktion diesen Segler mit V-Leitwerk.

Ein Hochdecker, der beim Erstflug unglücklicherweise seinen Propeller zerbrach. Hier werkelte ein Moskito Permot, mit 2,5ccm Hubraum.

Kleine Mini-Motörchen unter einem Kubikzentimeter Hub“raum“ haben so ihren Reiz... Es folgte ein gutmütiges Modell welches ich eigens für den britischen Modell-Diesel D.C. „Dart“ (0,5ccm) entwarf. Stetiger Begleiter war mein robuster MPX 3 Sender.

Gefolgt von einem Mini-Fesselflugmodell mit einem COX PeeWee 0,33ccm Glühzünder (zuvor baute ich den Doppeldecker „Odin“ von robbe).

Das Delta entstand anläßlich einer Langeweile bei Verwandten aus herumliegendem Material und nur nach Augenmaß.

Es flog ganz passabel, erforderte lediglich einen kräftigen Wurf ins tragende Element. (Fliederholz, Bambus, Butterbrotpapier, Alleskleber und ein kleines Stück bleiernes Wasserleitungsrohr).

Aus den verbliebenen Trümmer-Resten des

„Amigo II“ entstand dieser kleine Hangflitzer. Er tat lang seinen Dienst. Und verschaffte mir kürzere Reaktionszeiten...

Unbeirrt entwarf und baute ich Modellflugzeuge, viele davon flogen. Den Ausschuß nicht mit gerechnet...

Da ich damals noch nicht viel von Dokumentation hielt, finden sich hier nur wenige Beispiele:

Irgendwie schaffte ich es, meine Eltern zu überreden, mir den Bausatz eines „Amigo II“ auf den weihnachtlichen Gabentisch zu legen.

Es gesellte sich eine Fernsteuerung „Multiplex 3“ hinzu (mit soliden 27 MHz und Amplitudenmodulation!). Mit kurzen Flügen an kleinen Hängen erlernte ich schlußendlich bar jeglicher Modellflug-Simulations-Software nach mehreren Bruch“landungen“ das Fliegen.“

Nun eine kleine Episode eines Modellbauers:


Ein Rückblick in die „Gute Alte Zeit“, als noch niemand ahnte, daß jemals Flugverbote für Verbrenner erlassen bzw. Zweitaktmotoren unbeliebt werden würden, geschweige denn,

daß man stattdessen fernöstliche „Brushless“-Motoren in HongKong per „Personal Computer“ (was bitte ist das??) ordern könnte...


Anno 1972 überließ ein altgedienter Modellbauer (manche mögen sich erinnern: „Kämpe“ wurde so jemand genannt...) einem kleinen Jungen einen – von ihm bereits ausgemusterten – kleinen Modellmotor. Es handelte sich hierbei um einen „Taifun Hobby“ aus dem Hause Hans Hörnlein, welcher damals über die Fa. Graupner vertrieben wurde.


Das „Übel“ begann.

(Oder eine lebenslange Leiden-Schaft?)

„Kurzum - von da an betörte der Duft von Äther, der über die darauf folgenden Wochen meiner Anorak-Vorderseite anhaftete, meine Nase. Mit stoischer Geduld versuchte ich stundenlang mit bloßen Fingern das Motörchen zum Laufen zu bewegen. Nach etlichen Tagen entrückte ich immer mehr der Realität und - endlich! – tat der Äther, den ich damals als 12-Jähriger ungefragt in jeder gewünschten Menge in der Ortsapotheke kaufen konnte, nicht nur bei mir seine Wirkung, sondern ebenso seine Pflicht und überredete das Petroleum zu akustisch mühelos wahrnehmbaren Kleinst-Detonationen. Jetzt konnte ich das technische Wunderwerk starten wann ich wollte!

Die charakteristische Haptik von mit Rizinusöl besprühten Oberflächen und Kleidungsstücken war das kleinere Dilemma. Das Größere: Ich verlor damals aufgrund meines neu entdeckten Hobbies einiges an meiner Beliebtheit bei der Nachbarschaft...

Beim Durchsortieren eines Nachlasses fiel uns dieses Photo vom Mai 1950 in die Hände:

Um welches Modell es sich hier handelt, konnte bisher leider nicht in Erfahrung gebracht werden.

Vermutlich wurde das Photo in der Umgebung von Chemnitz oder Dresden aufgenommen.

Auch wir haben einmal klein angefangen.

Proportional? Digital?

So etwas hieß damals noch TIPP-Anlage!


Hier dürfte Ihnen – sofern Sie sich nicht mehr zu den jüngsten Generationen zählen – die eine oder andere Erinnerung sicher sein.

Evtl. finden sich noch weitere Bilder von anderen Modellbauern, die uns hier zur Verfügung gestellt werden könnten?

Wir würden uns freuen!

Eigenentwurf eines Einachs-gesteuerten Kleinstseglers mit 90cm Spannweite. Dank Jedelsky-Fläche war ein nebenher-Joggen“ möglich. Mein ausgesprochenes Lieblingsmodell!